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Trip durch Laos

Tag 33

GPS PlanungGPS Planung

 

Nun denn heute geht es nach Laos. Irgendwie beschleicht mich Unruhe bei dem Gedanken an die Grenze. 6:30 bin ich wach, noch ein bisschen hin und her gedreht und zehn vor sieben stehe ich unter der Dusche. Halb acht habe ich ausgecheckt und das inkludierte Frühstück überließ ich anderen.  Eine schnelle Tasse Tee mehr ging dort nicht. Boxen dran an die Dicke und los, raus aus Chiang Mai. Erst noch fix Biosaft in den Tank gefüllt und mit dem Tankwart diskutiert, der mir kein 20W50 verkaufen will, weil da „Für Gasmotoren“ draufsteht bei Shell. 15W40 wäre für Motorräder, ja, Recht hat er aber ich fahre ein weiterentwickeltes landwirtschaftliches Nutzfahrzeug, da passt 20W50.

5 nach acht bin ich endlich auf der 118 und jetzt geht es locker flockig nach Chiang Rai. 160 km sind es bis nach Chiang Rai.  Die Straße ist weniger langweilig als ich dachte. Sie ist oft 2-spurig und selten gerade. Kaum haben wir die Vororte von Chiang Mai hinter uns geht es in den Wald. Langsam arbeiten wir uns auf 1000 m hoch von 400 m und danach wieder runter. Ich überhole 3 Versus-Fahrer, 2 eiern ziemlich rum und einer scheint Fahrpraxis zu haben. Er hat einen recht runden Fahrstil und ich bleibe eine Weile dahinter. Auf Dauer ist es aber zu langsam. Also dran vorbei und wieder alleine unterwegs. Etwas später unten auf 450 m komme ich wieder an der Stelle vorbei, an der ich letztens aus den Bergen kommend auf die 118 gebogen bin. Kirche, Buddha, Tempel alles wie gehabt, nur das ich jetzt auf der 118 bleibe und direkt Chiang Rai anlaufe. Nix zu knipsen nix zu beschreiben, gute Straße, normales Motorradfahren. Einige km vor Chiang Rai überhole ich noch eine bestimmt 15-köpfige Harley-Fahrer Gruppe, die müssen bei dem Tempo schon seit 7 Uhr unterwegs sein. Da ich selber 2010 für 11 Monate eine Fatboy hatte, weiß ich wie Scheiße sich diese amerikanischen Eisenhaufen fahren: laut, lahm, kein Fahrwerk und jeder Mähdrescher hat bessere Bremsen dazu noch den Wendekreis von einer F-16. Reine Posergeräte, zum Fahren insbesondere in den Bergen absolut untauglich aber das HD Marketing ist so gut, dass insbesondere Zahnärzte und Anwälte (die gern mal einen auf Outlaw machen wollen) sich die Scheiße kaufen.

In Chiang Rai biege ich auf eine kleine Straße und nach einer Weile schwant mir, dass das die Straße "Under Construction" ist, auf der ich die Dicke vor 2 Tagen so eingesaut habe. Zu spät: der Asphalt ist wech und sie wird wieder dreckig. 4-5 km später habe ich wieder Asphalt und die nächsten 90 km sind auf verschiedenen Nebenstraßen nicht so schlecht. Nichts aufregendes aber doch schönes Motorrad fahren.

Ruckzuck sind 270 km abgerissen und ich bin an der 4. Friendship-Brücke. Noch schnell 4 km Umweg zur Tanke das Fass wieder vollmachen….95-er wird die Dicke in Laos nicht mehr kriegen. Und die Ängstlichen unter den Q-Treibern (und D hat viele davon) werden jetzt bestimmt nervös: Wird er wirklich 91-er tanken, wird die Q sterben, werden dort nicht die bösen Spritpoltergeister heraufbeschworen? Fragen über Fragen. Aber ich weiß bereits, dass es kein 95-er gibt und sehe dem gelassen entgegen, denn die Straßen sind auch nur gut für 120 km/h max., an einigen ausgewählten Stellen. Wir werden mal das deutsche Fahrzeugbau-Engineering auf die Probe stellen!

Jetzt kommt die Grenze! Die gute Neuigkeit ist: Sie ist leer. Die Schlechte ist: Thais sind Gauner.

200 Baht will die Dame für das Ausfüllen der Dokumente, 550 Baht will der Bursche, der mich begleitet und später mit dem Imigrationsfahrzeug über die Brücke vorweg fährt und mich sicher nach Laos geleitet. Natürlich sind die 750 Baht zahlbar sofort in bar und ohne Quittung. Drüben brauche ich ein Visa on arrival (1200 Baht), einen Einreisestempel+ Einreiseformular (200 Baht), eine Versicherung (300 Baht) und eine Zolldokument (100 Baht) alles ohne Quittung wohlgemerkt bis auf die Versicherung. 2550 Baht tutti kompletti für den Grenzübertritt…ich habe wiedermal Asien unterstützt.

Auch wenn man abgezockt wird.... immer lächeln bei den uniformierten.Auch wenn man abgezockt wird.... immer lächeln bei den uniformierten.

 

Danach geht es kurz auf der 3 weiter und ich verlasse die geplante Route um 1.000.000 Kramuseldollar am ATM zu fassen und dabei habe ich gleich eine schöne Flussquerung.

Zeitreise???Zeitreise???

 

1.00.000 in was auch immer sind 100 Euro. Brauchte ‘ne Weile da zu ermitteln, weil ich nur wusste das 200 Baht 50.000 Kramuseldollar sind. Aber der Dreisatz sitzt bei meiner Generation noch. Ist halt die Gnade der frühen Geburt.

Wieder zurück auf die 3 und es ist fast 13:00 Uhr. 178 km stehen an und das Navi sagt 15:00 Uhr Ankunft. Die 3 ist sehr schön zu fahren von 400 m hoch auf 800 wieder runter wieder hoch wieder runter dann auf 1000+ hoch und wieder runter.

Nette Aussicht...Nette Aussicht...

 

Die Straße ist recht gut obwohl von Zeit zu Zeit sehe ich genau die Schlaglöcher, die die Felgenbrüche machen, die ich in Chiang Mai bei BMW fotografiert habe.

Blick von der 3Blick von der 3

 

Leider ist die Straße rechts und links so zugewachsen, dass es sehr schwer ist ein nettes Panoramafoto zu machen. Ich komme durch kleine Dörfer und man kann die Armut und die Rückständigkeit überall sehen. Die Straße ist nicht von Laoten gebaut worden…das waren die Roten aus dem Norden… Laos hat sich an die Diktatur in Bejing verkauft. Auf 150 km sehe ich mehr PKW mit chinesischem Kennzeichen als mit laotischem. Das bedeutet auch "Vorsicht" ist angesagt, denn die große Nation im Norden ist des Autofahrens nicht so mächtig…ein Fahrzeug zu lenken mit Verbrennungsmaschine ist keine alte Kulturtechnik in China. Ich habe immer noch ein mulmiges Gefühl im Magen, da ich nicht weiß was mich in Luang Namtha erwartet aber als ich dichter komme verfliegt es. Es gibt viele Guesthouses und einige Hotels. Auf der Hauptstraße spreche ich junge Backpacker an und quize die kurz. Alles kein Problem, reingehen, Zimmer ansehen und entscheiden. Liegt alles so um 5 bis 7 Euro nur Hotel hat Aircon und kostet mehr. Ich stoppe an einem mondänen 1 Stern Hotel lasse mir ein Aircon Zimmer zeigen und buche mich ein für 10 Euro die Nacht.

Dann gehe ich nach der Dusche zu einem Café habe einen Tee und ein Choco Croissant… Und später gibt ist grüne Bohnen mit Pork und vegetarisches Phad Thai…

 

Yummy Laos food
Yummy Laos food

 

Tag 34

GPS PlanungGPS Planung

 

Gestern Abend wurde es dann doch noch später. Sind in einer Dorfdisko gelandet. Kein Schnaps, keine Cocktails nur Bier für 1,60 Euro pro 640 ml Flasche.

Um 10:00 war ich wach mit leichtem Schädelsausen und machte mich auf den Weg. Das Hotel verlängerte ich kurzer Hand einen Tag und trotz sorgfältigem Check war ich mir nicht sicher ob ich bis zum Mekong kommen würde. Erst mal frühstückte ich ein Eierbaguette was ganz okay war und dann ging es los. Dumm nur, dass 6 km nach der Stadt meine Karten im Navi aufhörten…ich Trottel hatte nicht alles hochgeladen, da es bis zur Grenze nur noch 70 km waren und somit der Löwenanteil  chinesisch war und da will und darf ich eh nicht hin. Dumm gelaufen halt. Andererseits hatte ich die Straßenmöglichkeiten so studiert, dass ich eh kein Navi brauchte. Als erstes musste ich die 17A übern Berg nehmen das waren 50 schöne Kilometer.

In den Bergdörfern guckten die mich an wie Raumschiff Enterprise aber so langsam gewöhnt man sich dran.

2010 trifft 1920
2010 trifft 1920

 

Hinterm Berg kurz gestoppt und Wasser nachgefüllt und dann nach Süden abgebogen auf die 17B.

70 km bis zum Mekong. Nach 10 oder 15 km hörte der Asphalt auf und Gravel kam. Okay vielleicht nur ein kurzes Stück. Es wurde aber auch nach weiteren 5 km kein Asphalt mehr und nachdem ich mit einem Local confirmed hatte, dass es so bleibt. Erklärte ich die Piste für unbespielbar und drehte um.

Mag ich nicht....kein Asphalt!Mag ich nicht....kein Asphalt!

 

An der Kreuzung zurück entschied ich der 17B nach Norden folgen und nach netten 15 km kam ich an Holzhütten an und einem Stoppschild. Hier dürfte ich nicht weiter, hier fängt China an. Okay, okay da will ich auch nicht hin. Also kehrt Marsch und zurück zum Hotel.

Idylle mit Flüsschen...Idylle mit Flüsschen...

Wald!Wald!

Wetter okay, Straße okay, Fahrer happyWetter okay, Straße okay, Fahrer happy

 

Knappe 200 km sind es dann doch geworden und da ich morgen früh los will, fahre ich noch an eine Tanke: hier gibt es keine 6 Sorten Benzin hier gibt es nur REGULAR! (Natürlich auch Diesel aber das geht ja gar nicht). Nun denn jetzt gibt es Magerquark Diät für die Dicke allerdings zuckt sie nicht mal.

Kurzer Abstecher zum Fluss in Luang NamthaKurzer Abstecher zum Fluss in Luang Namtha

 

Ich kriege einen leichten Lunch mit Gebratenem Huhn und Salat und dann lege ich mich erst mal 2 Stunden hin….man ist ja nicht mehr der Jüngste.

Um kurz nach 6 werde ich wieder wach und mache mich landfein und habe dann neben dem Hotel in einer „Pizzeria“ eine extrem gute Pizza und ein paar Bierchen mit einem englischem Pärchen, einer ganz jungen Deutschen und einer jungen Holländerin…interessanter Mix. Auch die Jungs von gestern treffe ich wieder (Österreicher, Spanier und Ire) und sie haben den ganzen Tag gefaulenzt und den Brummschädel kuriert…

Meine Route ist gesetzt für Morgen auch mit Alternative und gepackt habe ich auch also gehe ich entspannt um 23:00 Uhr in die Waagerechte.

 

Tag 35

GPS Planung (gefahren: Gelbe Route)GPS Planung (gefahren: Gelbe Route)

 

Um 3:30 Uhr klopft es an meine Tür und eine Europäerin in Trecking oder Radler Outfit guckt mich verdattern an als ich öffne. Sorry, sorry falsches Zimmer aber ich kriege mein Mund gar nicht auf…ich hasse es im Schlaf unterbrochen zu werden. Also wieder zurück ins Bett. Leider scheint diese Gruppe grösser zu sein und wird fast 30 Minuten von den Dorfkötern verbellt. Irgendwann ist wieder Ruhe und ich schlafe ein. Um 6:40 Uhr bin ich wieder wach, da Geräuschdämmung in diesem Bau nicht vorhanden ist.

Gut kurz nach 7 stehe ich auf, kultiviere mich, packe zu Ende und checke aus. Dann rüber zum Café wo der Bursche aus Irland auch schon frühstückt. Ich ziehe mir ein Tee und ein Choco Croissant rein und um 8:30 Uhr segele ich los.

Nach Muang Khua soll es gehen aber beim Routen hatte ich schon Zweifel ob die Nordroute dahin machbar ist und habe die Südansteuerung gleich als Alternative mit geroutet.

Also raus aus Luang Namtha und die 13N runter nach Süden. Die Straße ist gut zu fahren und ich genieße es langsam in die Gänge zu kommen mit 80 bis 90 km/h gleite ich so dahin. Hier gibt es nix mehr zu sehen nur grün, grün und nochmals grün. Nix aufregendes passiert und es hat eine sehr entspannende Wirkung hier Motorrad zu fahren. An dem Abzweig auf die 1 B nach Norden wird klar, dass die nicht genommen wird, denn sie ist eine Dirt Road. Stattdessen halte ich dort an einem Wochenmarkt an und trinke was und schaue mich um. Wurzel, Pilze, Gemüse und anderes Grünzeug wird da feilgeboten. Doch halt stopp was ist das? Braune Ratten oder 3-mal zu große Waldmäuse… drei mit Fell aber tot und 5 oder 7 bereits gegrillte. Die Verkäuferin will nicht, dass ich das fotografiere. Ich respektiere das hätte aber doch gern ein Beweisfoto gehabt. Ich fahre kurz einen km in die 1B rein, keiner soll mir nachsagen, ich hätte es nicht versucht aber sie wird nicht besser und so drehe ich wieder und weiter geht es die 13 N nach Oudomxai.

Nein, nicht mit 320 kg!Nein, nicht mit 320 kg!

Überall nette Ausblicke...Überall nette Ausblicke...

 Blick auf die Berge....auf was denn auch sonst.Blick auf die Berge....auf was denn auch sonst.

 

Die Straße bleibt weiterhin vernünftig und ich komme mit einem breiten Grinsen da an. Ich hätte jetzt da einchecken können und den Tag vertrödeln aber mit kurz vor 12 war es zu früh dafür.

Also in dem Ort die Route nach Muang Khua gesetzt und auf geht es die andere Seite der 1 B testen, die hier 2 E heißt. Die Straße ist nicht gut und es fehlen immer wieder 200 bis 300 m Asphalt aber es kommt auch immer wieder Asphalt zurück. Daher fahre ich weiter und nach 6-8 km werden die schlechten Stücke weniger und irgendwann nach 20 km ist es eine normale Nebenstraße mit Asphalt und Schlaglöchern und hier und da mal 5 oder 10 m fehlendem Asphalt.

Die 2 E geht immer neben einem Fluss entlang und es ist wunderbar grün hier.

Immer am Fluss entlang...Immer am Fluss entlang...

Mittendrin auch mal eine Querung...Mittendrin auch mal eine Querung...

Beruhigender AusblickBeruhigender Ausblick

Als ich in dem Nest ankomme stellt sich raus, dass es hier mehrere Guesthouses und ein Hotel gibt. Von hier werden mehrstündige Bootsfahrten angeboten und ich beschließe hier zu bleiben.

Bootsstation im NixBootsstation im Nix

Restaurant mit Panorama RundblickRestaurant mit Panorama Rundblick

Personenbeförderung nach Laos StandardPersonenbeförderung nach Laos Standard

Das Hotel ist mit 20 Euro die Nacht doppelt so teuer aber auch nicht besser als in Luang Namthan. Duschen, was essen und den Ort erkunden.

Die Dame war fleißig beim Brüten...Die Dame war fleißig beim Brüten...

Da Dortmund nicht mehr so glänzt werden die Trikots im laotischen Busch verramscht...Da Dortmund nicht mehr so glänzt werden die Trikots im laotischen Busch verramscht...

Internet gibt es nicht aber das ist auch okay mal für einen Tag.

Morgen geht es dann nach Luang Prabang.

Tag 36

GPS-PlanungGPS-Planung

 

Bis auf eine nettes Gespräch mit dem Fahrer eines Trucks von dem „Rollenden Hotel“ und einer Unterhaltung mit einem älteren Israeli war der  späte Nachmittag ereignislos und das Essen nur soso. 21:45 Uhr war ich im Bett und 6 Uhr wurde ich durch irgendwelche Durchsagen geweckt, schlief wieder ein und stand viertel nach 7 dann auf. Alles einpacken und die Q behängen und auschecken war um kurz vor 8 erledigt. Auschecken bestand darin den Schlüssel auf den Tresen zu legen, da keiner im Hotel anwesend war, es gab aber eh nix zum mitnehmen noch nicht mal ein WIFI Router.

Zurück ging es die 2E nach Oudomxay und die war ja hier hinten ganz okay aber wurde dann die letzten km vor Oudomxay recht schlecht. Ich war aber froh, dass ich gestern diese 15 km schlechte Straße in Kauf genommen hatte. Jetzt war es eh kein Problem, da alles nach Oudomxay gelbe Hauptstraße in der Software war. Ich hatte zwar noch einen Umweg über die 1C und 2505 geroutet war mir aber sicher, dass der nicht funktionieren würde. Für die 90 km von Munag Khua nach Oudomxay brauchte ich genau 2 Stunden das sagt alles über die Qualität der Straße, oder?

Aber nun ging es in Oudomxay am internationalen Busbahnhof vorbei auf die 13 N. Und was nun? Diese scheiß Straße war von der Qualität schlechter als manch deutscher Forstweg. Verdammt und zugenäht das kann doch fast nicht sein. Größere Busse und Vans, 30 Tonner und Kleinlaster, PKWs, Pick-ups und die Drecksäcke mit Toyota Land Cruiser Prado (ein arrogantes Dreckspack) kamen mir entgegen. Das ist der Weg nach Luang Prabang, kein Zweifel. Die Hoffnung, dass es nur eine Baustelle auf den ersten Kilometern wäre (ja, da verbreiterte man die Straße) starb zügig.

Ein besserer Abschnitt dieser RuettelpisteEin besserer Abschnitt dieser Ruettelpiste

 

Nach oben hin (1360 m) wurde es mal etwas besser dann wieder schlechter. Den 3. Gang brauchte ich selten. Ich litt mit der BMW, es tat mir weh sie über den groben Schotter zu prügeln und wenn der durch losen Sand ersetzt wurde hatte ich so meine liebe Müh die Dame auf Spur zu halten. Ziemlich weit oben war ein Bergdorf mit Slop und dort war die Piste einspurig mit roter Erde und frisch gewässert, da ein Bagger die Straße weiter in den Berg fraß, um sie zu verbreitert. Heiliges Blechle der Grip meines Michelin PR4 ging gegen Null, die Dame rutschte und ich hätte fast auf der Fresse gelegen. Kriegte sie zwar gefangen aber jetzt war Adrenalin im Blut. Das erste Mal, das ich wirklich bereute meine MPR3/4 draufgezogen zu haben und nicht Tourance EXP oder Next oder solch ein Krempel.

Nach der Baustelle wurde es wieder trocken aber nicht besser. Eine Sau lief mir noch vor die Linse und man kann sehen, dass hier oben die Sicht nahe Null war.

Der Koch sagte diese Schweine sind zäh...Der Koch sagte diese Schweine sind zäh...

 

Wir waren im Nebel bei 16 Grad C und mir war noch nicht mal kalt. Insgesamt waren es etwas über 80 km die wirklich nicht als Straße bezeichnet werden durften.

Dann ging es gerade auf die 1B und rechts rum blieb man auf der 13 N. Die 1 B ist nur eine weiße Straße in meiner Software und nach den letzten 170 km wollte ich nur noch zurück auf einer Straße die durchgehend aus Asphalt besteht. Die ersten 10 km sah es genauso schlecht aus wie zuvor aber dann wurde es besser und das Wetter wurde auch freundlicher und die Temperatur kletterte auf 26 Grad. Es gab zwar immer noch etliche respektable Schlaglöcher und ein Truck, der vor mir in eins knallte, machte mir klar, dass ich das besser nicht tun sollte.

Unterwegs stoppte ich noch für eine Pepsi, denn ich hatte noch nix im Magen. Ich sah aus wie ein Schwein: Jacke, Schuhe, Hose, Handschuhe und Gesicht starrten vor Sand. Die Q  hatte auch eine gelbliche Sandkruste bekommen und es knirschte zwischen den Zähnen.

Spiegelhalter und Gabelholme sind normal schwarzSpiegelhalter und Gabelholme sind normal schwarz

 

Noch 50 km und ich sollte zurück sein in der Zivilisation.

Ein kurzer Fotostopp am River Ou und dann ging es in den Landanflug.

Natur...Natur...

Brücken sind im Allgemeinen okayBrücken sind im Allgemeinen okay

 

Ja allen Vorsichtigen muss ich recht geben: Bei unverdünntem 91-er klingelt die Q. Beim untertourigen Gasaufmachen kann ich es deutlich hören. Um sie nicht zu sehr zu stressen muss ich das Gas langsam öffnen oder die Drehzahl nicht unter 3500 fallen lassen.

Morgen geht es hier nochmal um den Pudding und übermorgen nach Vientiane, wo es Super geben soll.

Luang Prabang ist ganz nett. Es ist ein Touri-Ort aber irgendwie okay, da noch nicht McD oder KFC das Ruder übernommen haben. Die Motorradklamotten bekommen eine Express-Wäsche und die Dicke bekommt eine Handwäsche. Mein Helminnenleben habe ich auch gewaschen Ich habe ein kleines Baguette und Tee und heute Abend gibt es sicher was Gutes zu Beißen.

 

Tag 37

GPS-PlanungGPS-Planung

 

Also gestern gab es was Gutes zu essen. Die Pensionsinhaberin empfahl mir Blue Lagoon nachdem ich ihr gesagt hatte, dass nach den Tagen im Nix ich mal wieder kultiviert essen möchte. Es war dann auch wirklich gut. Ein Schweizer und ein laotischer Koch, der in der Schweiz gearbeitet hatte und auch sehr gut Deutsch sprach, hatten ein wirklich beeindruckendes Restaurant für diese Backpacker Einöde aufgezogen. Das Ambiente, das Essen und die Weinauswahl waren wirklich gut. Danach ging ich zufrieden ins Bett. Um 8:30 wurde ich wach und nach dem Üblichem hatte ich ein kleines Frühstück und kurz nach  10 ging es raus aus dem Städtchen. 200 km auf 13 N und 7 hatte ich geroutet und dann wieder zurück zum Hotel.

Die 13 N ist eine Hauptstraße aber das sieht man ihr nicht an. Sie könnte so auch als 3. Kategorie Landstraße durch die Eifel oder den Schwarzwald führen, lediglich die Schlaglöcher sind tiefer, da sie hier täglich von 30 Tonner durchfahren werden…

Nach 15 km raus aus Luang Prabang geht es in den Busch. Hoch auf 1000 m von 360 und dann wieder runter auf 400 und dann wieder hoch auf 1300 m und danach bleibt man über 1000 m für die 130 km bis zum Abzweig der 7 brauchte ich 2 ½ Stunden und nach 37 weiteren Höhenkilometern drehte ich auf 1430 m um und es ging die 167 km zurück nach Luang Prabang. Zuerst hing ab 950 m noch Nebel über den Bergen aber auf dem Rückweg gab es Sonne.

Wolken? Nebel?Wolken? Nebel?

Von der Kante sollte man wegbleiben...Von der Kante sollte man wegbleiben...

 

Zu beschreiben gibt es nicht so viel, es ist eine fantastische Kulisse zum GS-Fahren aber in den Bergdörfern herrscht bittere Armut. Es gibt keine sanitären Anlagen in den Hütten und bei 20 Grad C stehen die Leute an der Waschstelle, die aus einem Betonpfeiler besteht und an dem ein Rohr befestigt ist, wo kaltes Bergwasser raus läuft. Ja ich weiß, ich bin ein Warmduscher, ein verweichlichter, aber die Leute da werden nur selten 60 Jahre alt. Die Kälte geht in die Knochen, der Rauch der Holzfeuerstellen in die Lungen und die fehlende ärztliche Versorgung tut das Übrige. Dick ist hier keiner. Das einzige was auffällt ist die Fertilität, egal wo man hinschaut: viele Kinder, viele Küken, viele Welpen, Kälbchen oder Ferkel. Hier gilt wohl echt die Devise eine Frau hat schwanger und barfuß zu sein…obwohl zu Flipflops reicht denn schon. Ich kriege Gänsehaut beim Zusehen und würde meinen Hintern nicht unter das kalte Wasser stellen.

11:15 Uhr11:15 Uhr

12:16 Uhr12:16 Uhr

13:17 Uhr13:17 Uhr

13:43 Uhr13:43 Uhr

13:56 Uhr13:56 Uhr

 

Am Wendepunkt 14:09 Uhr man erkennt eine Tendenz beim Wetter, oder?Am Wendepunkt 14:09 Uhr man erkennt eine Tendenz beim Wetter, oder?

 

Kurz vor vier auf dem Rückweg...Kurz vor vier auf dem Rückweg...

 

Zurück in Luang Prabang habe ich ein Tee und ein Blätterteigstück und nachdem ich endlich meine Homepage gefixt habe geht es nochmal ins Blue Lagoon: Büffelsteak mit Kräuterbutter und Rotwein. Echt anders und echt lecker.

Das waren heute 370 km völlig wertfreies verbrennen von Treibstoff und dem O2 Anteil in guter Höhenluft sowie dem Verschleißen von Bremsen nur zum Zwecke des Stillens meiner Vergnügungssucht. Das ist genau das, was uns die Grünen Pharisäer aberziehen wollen… Leider werden sie von einer kleinen Klientel von Weltverbesseren alle 5 Jahre wieder mit Diäten alimentiert, um uns mit ihrer Spaß-Abneigung zu nerven.

 

Tag 38

GPS-PlanungGPS-Planung

 

Da ich heute wieder die 13 N befahre und gestern gesehen hat wie langsam das ist, stehe ich um 7 auf und habe 8:40 Uhr alles fertig  inklusive eines kleinen Frühstücks. Das gebuchte Hotel ist ein solides 3 Sterne-Haus und liegt fast genau Down-Town Vientiane. Später wird mir klar, dass die ganzen positiven Kommentare von den Backpackern sind, die irgendwie einen anderen Standard haben als ich. Ist aber egal, es liegt gut und ist sauber im Kontext zu einem durch Franzosen geprägten asiatischen Land, wo die Messlatte an anderer Stelle liegt als bei Schweizern oder Deutschen.

Nun geht es aber die 13 N hoch und runter genauso wie gestern und außer Familie Ziege und Schwein gibt es nix schönes zu knipsen, da ab 750 m alles im kühlen Nebel liegt.

Familie Ziege beim 2. Fruehstueck...Familie Ziege beim 2. Fruehstueck...

Familie Schwein nach dem 2. Fruehstueck...Familie Schwein nach dem 2. Fruehstueck...

 

Ich habe ein langes Shirt an, ein T-Shirt drüber, Inliner in Jacke und Hose und meine Goretex Puschen an und doch wird mir kalt im Nebel, so dass ich noch den dünnen Regenschutz über die Jacke ziehe. Jetzt geht es und so werkle ich hoch nach Phoukhoun, wo ich dann nach rechts abbiege anstatt wie gestern geradeaus auf der 7 weiter zu fahren und es geht lustig weiter mit Berg und Tal Fahrt. Die Straße ist etwas schlechter hier aber noch alles im easy zu fahrenden Bereich.

Da muss er runter...Da muss er runter...

 

Immerhin schafft es hier die Sonne durch die Wolken und es wird wärmer. Bei 26 Grad C halte ich an und es wird Sommer befohlen. Das heißt Inliner raus, Netzschuhe, Netzhandschuhe und nur noch ein T-Shirt unter der Jacke. Das ist zwar mühselig am Straßenrand aber bei den Temperaturen bitter nötig.

Da wird sehr rustikal Wasser gefasst.Da wird sehr rustikal Wasser gefasst.

 

Weiter geht es in Richtung Vientiane, die Landschaft wird flacher aber hat noch Hügel drin.

HOUAY NAM  KHANG...ist doch klar oder?HOUAY NAM KHANG...ist doch klar oder?

 

Ich klemme mich hinter einem Toyota Vigos der fährt wie ein Henker, was kein Wunder ist er hat ein Gouvernement Nummernschild und muss die Schlaglochschäden am Auto nicht zahlen. Ich muss aufpassen aber immerhin zeigt er mir den Weg, da er permanent versucht mit der linken Fahrzeugseite um die Löcher zu kommen. 70 km vor Vientiane kommt ich den Berg runter in eine weite Flachebene und siehe da eine Tanke die Super hat. Statt tanken oder nicht tanken kann man hier immerhin zwischen Regular und Super wählen. Die Dicke bekommt 16 Liter Super und das Klingeln beim Beschleunigen wird sofort besser bis hin zu fast verschwunden. Ja, unter 95 Oktan ist die Dicke nicht happy.

Endlich wieder Super!Endlich wieder Super!

 

Nach der Tanke wird die Straße gerade und ich passe für einen Augenblick nicht auf und rums schon ist es passiert, ich bin etwas zu schnell in ein respektables Schlagloch gerauscht, die Dicke hat es ganz schön zusammen gestaucht. Nachdem sofortigen Stopp stelle ich erst mal keine sichtbaren Schäden an Felgen oder Reifen fest und es ist auch noch alles dran am Bike, also weiter. Bei 80 bis 100 km/h zeigt sich beim freihändig Fahren auch kein Lenkerzittern, es scheint als hätte ich nochmal Schwein gehabt, passe die restlichen km aber wieder sehr sorgfältig auf.

Um halb 5 bin ich am Hotel und nach dem Einchecken und Duschen fasse ich jetzt ein Snack aus. Später gibt es beim Franzmann Lammkeule und Rotwein und dann noch bei einem französischen Kanadier ein paar Rotweine mehr und dann ist Nachtruhe befohlen.

 

Tag 39

 

Ruhetag. Lange schlafen, essen, Fototermin am Mekong, wieder schlafen und jetzt am Pool die Berichte vervollständigen.

Dicke mit Mekong River und Thailand im Hintergrund.Dicke mit Mekong River und Thailand im Hintergrund.

 

Hier am Pool sitzt die Back-Packer-Generation und ein Bursche sieht aus wie Jesus: schmal, lange lockige Haare und Vollbart. Ich hoffe für ihn, dass diese Masche bei den jungen Hühnern hier zieht aber bei unserem Bildungssystem weiß man ja nicht mehr ob die Mädels überhaupt jemals was von Jesus gehört haben. Bei den heutigen Lernplänen halten die Jesus und die 12 Apostel für eine Räuberbande aber kennen dafür schon mit 14 die Praktiken von Transsexuellen (Dank an die Linken). Ich habe mich mit ein paar Youngstern unterhalten und das waren extrem flache Nummern. Vielleicht bin ich aber auch einfach alters-starrsinnig das kann gut sein.

Weiter geht es mit Laos 2.Teil